Unsere Arbeit findet im gesellschaftlichen Umfeld statt

Von: Thomas Hensel

An ihrer Jahresversammlung vom 16. April 2016 hat sich die Gewerkschaft VPOD grischun/glarus auch mit den Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst beschäftigt. Ausgangspunkt ist die kommende Volksabstimmung zum Service Public.

Schon heute kämpfen die Talschaften und Randregionen für die Sicherung der öffentlichen Dienstleistungen und dafür, bei Innovationen nicht immer erst am Schluss berücksichtigt zu werden.

Heute funktioniert die Grundversorgung in der Schweiz. Im internationalen Vergleich sind 97,7% der A-Post-Briefe rechtzeitig am Ziel, das Angebot des SBB Personenverkehrs (Zug- und Buskilometer) hat in den letzten 20 Jahren um rund 60% zugelegt. Und bei der Versorgung mit Wasser und Energie, aber auch bei der Abfallbewirtschaftung, sind wir top. Die Service-Public-Initiative gefährdet durch den Wegfall der Quersubventionierung diese Bilanz und die Versorgung der Talschaften, gerade in Graubünden und im Glarnerland. Z.B.:

  • Regionalverkehr: Rentable Hauptlinien wie Zürich-Bern helfen die Anschlüsse im Regionalverkehr zu finanzieren.
  • Spitalversorgung: Gewinne aus dem Geschäft mit Privatpatienten helfen die Grundversorgung zu finanzieren, welche unter deutlichem Spardruck steht.
  • Wasserkraftwerke: Wasserkraft ist heute ein schwieriges Umfeld, einige Wasserkraftwerke laufen nur noch dank interner Quersubvention. Sollen diese abgestellt und stattdessen französischer Atomstrom zugekauft werden?

Deshalb hat der Regionalverband VPOD glarus/grischun klar die Nein-Parole beschlossen.

Dass gelebte Sozialpartnerschaft tragfähige Lösungen bringt, zeigen die laufenden Gespräche mit diversen Unternehmen. So konnten bei einigen Kraftwerksgesellschaften über die letzten 4 Jahre trotz bestehender Null-Teuerungen Verbesserungen bei den Anstellungsbedingungen erzielt werden. Im Gesundheits- und Sozialbereich wurden Missverständnisse geklärt und Schritte für verbesserte, tragfähige Personalreglemente eingeleitet.

Die Jahresversammlung fand im Kunsthaus Glarus statt. Dies bot die Möglichkeit, sich mit zeitgenössischer Kunst, aber auch der Frage, wie stark sich die öffentliche Hand bei der Kunst beteiligen soll, zu beschäftigen. Nicht jedes Ausstellungsstück hat die Teilnehmenden überzeugt, überzeugt sind sie aber, dass dem Kunsthaus mehr öffentliche Unterstützung gebührt


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21.04.2016 Medienmitteilung: Unsere Arbeit findet im gesellschaftlichen Umfeld statt PDF (70.5 kB)